Zur Geschichte des Musikvereins Wiechs e.V.

Einen geschichtlichen Rückblick über den Musikverein Wiechs zu schaffen ist in diesem Fall schwer, denn das erste Protokollbuch ist nicht mehr auffindbar, es ging in den Wirren des letzten Krieges verloren, so dass erst ab 1932 Aufzeichnungen über das Vereinsleben vorliegen und deshalb auch den Schwerpunkt meiner Ausführungen ausmachen.

 

Die Aktivitäten des Musikverein Wiechs sind in den Protokollbüchern exakt aufgeführt.

Die Bereicherung des Dorflebens bei vielen Anlässen spiegeln sich darin wieder, wie zum Beispiel Ständchen bei runden Geburtstagen und Hochzeiten, Beerdigungen, musikalische Mitwirkung bei den Fasnachtsumzügen, Teilnahme am Grümpelturnier des Turnvereins, Wanderpokalschießen der Schützengesellschaft, musikalische Unterstützung bei vielen kirchlichen und dörflichen Aktivitäten, Oster- und Weihnachtskonzerte, Choräle beim Volkstrauertag, Liederspielen am Heilig Abend.

 

Laut einem Auszug aus der Festschrift von 1952 wird auf die Gründung des Musikverein Wiechs wie folgt verwiesen:

„Am 20 Juli 1902 feierte der Gemischte Chor „Frohsinn Wiechs“ seine Fahnenweihe,

wobei der Musikverein Hasel die Festmusik übernommen hatte. Bei diesem Anlass kam es manchem zum Bewusstsein, dass man wieder eine eigene Musik im Dorf haben sollte. Schon im Jahre 1873 wurde laut Aufzeichnungen im Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr Wiechs eine Musik gegründet. Somit hatten wir schon damals eine Feuerwehrmusik, welche bei allen Anlässen der Feuerwehr mitwirkte. Der Bestand dieser Musik scheiterte aber immer wieder an finanziellen Schwierigkeiten.“

 

Von 1873 bis 1894 wirkte die Feuerwehrmusik mit kurzen Unterbrechungen in unserem Dorf.

 

Nach der oben erwähnten Fahnenweihe des Gemischten Chores wurde dann in den ersten Augusttagen des Jahres 1902 auf Anregung des ersten Dirigenten Ernst Bäckert, welcher schon im Jahre 1886 mit 13 Jahren der Feuerwehrmusik angehörte, der heutige Musikverein gegründet.

 

Zu den noch vorhandenen Instrumenten, welche im Besitze einiger Musikkameraden der Feuerwehrmusik waren, wurden sofort neue Instrumente bestellt. Das Geld hierzu wurde von den damaligen Gründern und späteren Ehrenmitgliedern Emil Sütterlin und Gustav Meier unverzinslich geliehen. Es hatte damals jedes aktive Mitglied 25,-- Mark für Instrumente zu bezahlen. Nur die Begeisterung und die Liebe zur gemeinsamen Sache ermöglichte den damaligen Mitgliedern dieses große finanzielle Opfer.

 

Während des Weltkrieges 1914 – 1918 ruhte die Vereinstätigkeit, da fast sämtliche Mitglieder zum Kriegdienst eingezogen wurden. Vier aktive Musiker (Albert Albietz, Gustav Meier, Ernst Brüderlin und Emil Heitz) kehrten damals nicht mehr zurück.

 

Nach Kriegsende wurde der Verein unter dem damaligen ersten Vorstand Karl Vomstein wieder aktiv. Es mussten nun junge Musiker ausgebildet werden, da von den alten Musikkameraden einer nach dem anderen aus dem Verein schied. In der Ausbildung dieser jungen Leute machten sich insbesondere Otto Brüderlin und Albert Schaubhut verdient.

 

Im Jahre 1928 wurden neue Instrumente gekauft. Drei Jahre später bekam die hiesige Musik durch die Anschaffung von Uniformen auch äußerlich ein einheitliches Bild.

 

Eine harte Zeit war für den Verein die Jahre der großen Arbeitslosigkeit. Während dieser Zeit baute Artur Bäckert unter finanziellen Opfern in seinem Anwesen ein Probelokal, in dem der Verein nun viele Jahre seine Musikstunden und Vorstandssitzungen abhielt.

 


1931 setzte sich die Vorstandschaft wie folgt zusammen:

 

erster Vorstand

Klemm Max

zweiter Vorstand

Brüderlin Otto

Schriftführer

Hagist Max

Rechner

Stocker Leopold

zweiter Dirigent

Schaubhut Albert

Requisitenverwalter

Schmidt Ernst

aktive Ausschussmitglieder

Schmidt Fritz, Eisenmann Karl, Bäckert Artur,

Hauri Ernst

passive Ausschussmitglieder

Schaubhaut Rudolf, Zimmermann R.

Vereinsdiener

Vogt Alfred

 

Ehrenvorstand Karl Vomstein erhielt für 20-jährige Vorstandsarbeit ein Diplom.


 

Schon damals versuchte sich der Musikverein in geeigneter Nachwuchswerbung, weshalb man auf dem Hohe Flum einen Musikwerbetag mit eigener Bewirtung abhielt.

In den folgenden Jahrzehnten waren es immer wieder die Feste auf dem Hohe Flum, die das Vereinsleben prägten; mal mit Erfolg, mal mit weniger, wenn der Wettergott erbarmungslos in das Festgeschehen platzte.

 

Es gab damals sogar Bestrebungen, die bestehende Wirtschaft auf dem Hohe Flum durch die Wiechser Vereine zu übernehmen bzw. eine ganz neue Wirtschaft zu errichten. Von der Gemeinde Wiechs wurde eine Tanne gekauft, um Tische, Bänke und eine Schenke zu bauen.

 

1932 im Februar wurde ein Winterkonzert im Gasthaus „Hirschen“ veranstaltet. Bei einem Eintritt von 50 Pfennig, führte der Musikverein sogar noch 2 Theaterstücke auf; eine gelungene Vorstellung, die sich in den folgenden Jahren bis heute wie ein roter Faden durch das Vereinsleben zieht.

 

Ebenfalls im Februar reichten junge Musiker ein Gesuch ein, ob man den Fasnachtsumzug durch das Dorf nicht auch musikalisch begleiten könne. Der Vorstand befürwortete das Gesuch, jedoch war jeder Musiker für Schäden seinem Instrument selbst verantwortlich. Seit dieser Zeit ist die „Wiechser Musik“ fester Bestandteil der Buurefasnacht.

 

Weitere musikalische Auftritte, die jedes Jahr in den Protokollbüchern genannt werden und bis heute traditionell gepflegt werden, sollen auch hier erwähnt werden:

 

  • Choralspielen am Volkstrauertag auf dem Friedhof
  • Frühlingsmelodien am Ostersonntag beim Schulhaus
  • Promenadenkonzert im Kreispflegeheim
  • Liederspielen an Heiligabend beim Rathaus.

 

Der Verein zählte damals 28 aktive Mitglieder, 67 passive Mitglieder und 13 Ehrenmitglieder.

 

1933 machte man einen schon lang geplanten Ausflug nach Rheinfelden/Schweiz zur Feldschlösschen-Brauerei und anschließend ging es weiter nach Basel. 87 Vereinsmitglieder wurden dicht gedrängt auf den Pritschen von drei Lastkraftwagen transportiert.

 

Interessant war beim Lesen der Protokollbücher, wie sich die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten auch im damals kleinen Dörfchen Wiechs auswirkte. Sogar der Musikverein konnte sich dem nicht entziehen, wie man der Terminologie in den Protokollbüchern entnehmen kann.

 

Im November wurde im Vereinslokal die Gleichschaltung vollzogen. Der bisherige Vorstand lehnte eine Wiederwahl entschieden ab und erst nach einer heftigen Aussprache entschied man sich für Albert Schaubhut als neuen Vereinsführer. Er bestimmte sodann die Zusammensetzung des weiteren Vorstandes.

Ebenfalls im November veranstaltete die hiesige Ortsgruppe der NSDAP eine Wahlkundgebung, bei der dem Verein der musikalische Teil übertragen wurde.

 

1935 fand im Januar die Amtseinführung des neuen Bürgermeisters Karl Lüttner statt, die der Verein musikalisch umrahmte. Nach der Amtseinführung marschierten die Vereine, die Verbände, die Gliederungen der Partei und die Bevölkerung geschlossen zur „Krone“ um zu feiern.

 

Zur Buurefasnacht wurden erstmals im „Hirschen“ drei Maskenbälle abgehalten, die dem Verein ein beachtliches finanzielles Plus bescherten.

 

Der damalige Dirigent Johann Eiche sah die Notwendigkeit zwei Proben in der Woche abzuhalten, um das gewünschte musikalische Niveau zu erreichen. Eine wöchentliche Probe leitete er unentgeltlich. Als Folge dieses Beschlusses kann man im Jahre 1935 auf insgesamt 65 Proben.

 

Anlässlich eines Konzertes auf dem Hohe Flum ehrte der Musikverein Johann Eiche mit einer Uhr für 30 Jahre Dirigententätigkeit.

 

Im August besuchte man das Musikfest in Hottingen, zur Fahrt wurde Emil Vomstein (Kalkwerk) mit Lastautos beauftragt. Strömender Regen war bei diesem Ausflug ein ständiger Begleiter.

 

1937 gab es eine unerfreuliche Generalversammlung. Sowohl Vereinsführer Albert Schaubhut, als auch Dirigent Eiche legten ihre Ämter nieder. Zwei vorgeschlagene Mitglieder lehnten ebenfalls ab, so dass die Generalversammlung vertagt werden musste. Bürgermeister Lüttner setzte eine erneute Versammlung fest und schlug Leopold Stocker als neuen Vereinsführer vor, welcher auch dann per Akklamation gewählt wurde. Als neuen Dirigenten verpflichtete man Kapellmeister Otto Hedtke aus Lörrach.

 

1938 Anlässlich des Zusammenschlusses Österreichs mit dem deutschen Reich fand in Wiechs ein Fackelzug statt, bei welchem der Verein die Marschmusik übernahm.

Bei der Generalversammlung wurde der bisherige Vereinsführer Leopold Stocker durch Bürgermeister und Ortsgruppenleiter Lüttner als organisatorischer Leiter nach der neuen Verordnung eingesetzt. Anschließend bestimmte dieser die weiteren Vorstandsmitglieder.

 

1939Erstmals führte man mit der Feuerlöschpolizei Wiechs (Feuerwehr) eine gemeinsame Generalversammlung durch. Bezirksleiter Karl Fuhrer aus Schönau sprach über das Volksmusikwesen und den heutigen Wert des Einsatzes im nationalsozialistischen Deutschland. Entscheidender Punkt war die Eingliederung des Musikvereins Wiechs als Gemeindekapelle. Dies erfolgte durch eine Urkunde, die von Bürgermeister Lüttner übergeben wurde. Infolge des Kriegbeginnes wurden 9 Musiker eingezogen.

 

1940 waren bereits 16 Musiker zum Kriegsdienst eingezogen, das Proben wurde zunehmend

schwieriger. Am 25. Dezember fand im „Hirschensaal“ das Weihnachtskonzert statt. Es waren mehrere Musiker, die zur Wehrmacht eingezogen waren, auf Urlaub zugegen, so dass der Verein mit einer 25 Mann starken Besetzung auftreten konnte.

 

1941 waren von 31 aktiven Musikern 22 zum Kriegsdienst eingezogen, nur durch das Heranbilden von jungen Zöglingen konnte die Gemeindekapelle den Musikbetrieb weiterführen.

 

1943 Nachdem von 33 aktiven Musikern 29 im Kriegsdienst waren, wollte man die musikalische Tätigkeit bis nach dem Kriegsende ruhen zu lassen. Bürgermeister Lüttner verlangte jedoch, dass, auch mit nur vier Mann der Musikbetrieb aufrecht zu erhalten sei. In der Folgezeit trat die Gemeindekapelle jedoch nur auf, wenn genügend Musiker auf Heimaturlaub waren.

 

1945 ließ Bürgermeister Lüttner die 26 Uniformen der Gemeindekapelle einsammeln und führte sie an den Volkssturm ab.

 

Der 2. Weltkrieg hatte schmerzliche Lücken in den Reihen des Musikvereins hinterlassen. 12 aktive Musiker sind nicht mehr zurückgekehrt.

Unmittelbar nach dem Kriegsende war das gemeinsame Musizieren und eine Vereinsbildung durch die französische Besatzungsmacht verboten.

 

1946 Nachdem im Januar von der französischen Militärregierung neue Richtlinien zur Vereinsbildung vorgegeben wurden, bildete man einen Gründungsausschuss, dem fünf Mitglieder angehörten:

 

 Alfred und Albert Sütterlin, Ernst Schmidt, Wilhelm Rotzler und Wilhelm Vogt.

 

Am 20. April fand dann im „Hirschen“ die erneute Gründungsversammlung statt. Da der bisherige Vorstand durch Restriktionen der französischen Besatzungsmacht nicht mehr kandidieren durfte, wählte der Direktionsausschuss folgende Vorstandsmitglieder:

 

1. Vorstand Sütterlin Alfred, 2. Vorstand Schmidt Ernst,

Rechner Sütterlin Albert, Requisitenverwalter Rotzler Wilhelm

 

Aufgrund der damaligen schwierigen Verkehrsverhältnisse konnte kein auswärtiger Dirigent engagiert werden: Ehrenmitglied Albert Schaubhut übernahm dieses Amt. Schon an Pfingsten konnte mit dem Gesangverein auf dem Rathausplatz ein Promenadenkonzert veranstaltet werden.

 

1947 Ein Hauptanliegen war auch damals die Heranbildung junger Musiker. Die vor dem Krieg wahrgenommenen musikalischen Ereignisse, deren Ausführung in den Kriegsjahren mehr und mehr eingestellt werden mussten, wurden nach und nach wieder aufgenommen. Den Angehörigen von Gefallenen, Vermissten und noch in Gefangenschaft befindlichen Musikkameraden wurde ein Weihnachtsgeschenk von je 50 Mark überreicht.

 

1948 Als neuer Dirigent wurde Friedrich Schneider aus Fahrnau verpflichtet. Die zwei fleißigsten Probenbesucher erhielten jeweils eine Schachtel Zigaretten.

 

1949 Erstmals führte man nach langer Zeit die Buurefasnacht wieder durch. Der Musikverein unterstützte dies mit drei Kapellen. Die 75-Jahr Feier des Hohe Flum Turmes wurde ebenfalls musikalisch umrahmt. Als letzten Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft spielte der Verein am 30. Dezember Heinz Roschig ein Ständchen.

 

1950 wählte man Erich Fingerlin zum 1. Vorsitzenden, Franz Echtle zum Stellvertreter.

Im Dorf wurde eine Geldsammlung zur Anschaffung neuer Instrumente durchgeführt; eine kleine und große Trommel konnten daraufhin angeschafft werden.

 

1951 zogen sich die Vorstandswahlen bis weit nach Mitternacht hin. Alle vorgeschlagenen Mitglieder lehnten ab, bis schließlich zwei treue Ehrenmitglieder das Amt übernahmen, Gustav Greiner als 1.Vorstand und Otto Brüderlin als sein Stellvertreter. 

Neuer Dirigent wurde Otto Werner aus Lörrach, der erstmals beim Modell-Segelflugtag auf der Hohen Flum den Taktstock schwang.

 

1952 hielt man zwei Generalversammlungen ab, galt es doch nach vielen Versuchen eine neue Vorstandschaft zu bestimmen. Als neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder dann einstimmig Max Klemm, Stellvertreter wurde Wilhelm Huttinger. Viel Arbeit wartete auf die Vorstandschaft, galt es doch, das 50-jährige Vereinsjubiläum vorzubereiten, das am 16. August mit einem Festbankett begann. Am Sonntag wurde ein Festkonzert durchgeführt, bei dem 17 Musikvereine ihr Bestes gaben, um die zahlreiche Zuhörer zu erfreuen.

 

1953 erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch. Auf der Hohe Flum wurde die Uniformweihe unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert. Erstmals führte man auch mit dem Gesangverein einen zweitägigen Ausflug nach Schwenningen durch. Diese Reise verband man mit einem Besuch beim Gründungsmitglied Ernst Bäckert in Stetten am kalten Markt.

 

1955 Die Generalversammlung beschloss zukünftig die Vorstände aus den Aktiv-Mitgliedern zu bestellen und zusätzlich einen Präsidenten zu benennen.

Als 1. Vorstand wählten die Mitglieder Wilhelm Huttinger, zu seinem Stellvertreter wählte man Rudolf Leininger. Präsident wurde Bürgermeister Fritz Schmidt. Ferner beschloss die Generalversammlung den Jahresbeitrag auf 4,--DM zu erhöhen.

 

1958 gab es erneut einen Vorstandswechsel. 1. Vorstand wurde Robert Dietz, Stellvertreter Erwin Stocker, Rechner Ernst Vogt.

 

1959 arbeitete sich im „Hirschen“ mit Heinz Leisinger ein neuer „Vereinswirt“ ein, der in den Folgejahren immer wieder den Musikverein kulinarisch verwöhnte.

 

1962 wirkte der Musikverein bei der Verfilmung des Heimatfilms „Bei uns zu Haus“ mit.

Wie in den folgenden Jahren auch, überreichte der Präsident der Fasnachtsgesellschaft dem Musikverein jeweils ein Musikinstrument als Dankeschön für die Teilnahme an der Buurefasnacht.

 

1965 Beim diesjährigen Osterkonzert spielte nach elfmonatiger Ausbildung der Zögling Reinhold Hagist (heutiger erster Vorsitzender) erstmals mit der Posaune mit.

 

1966 am Pfingstmontag fand am „Roten Baum“ ein Fußballspiel gegen den Gesangverein statt; mit einem 7 : 0 gewann der Musikverein.

Aber nicht nur Höhepunkte hat ein Vereinsjahr, sondern auch die schweren Stunden des Lebens trafen den Verein und das frohe Miteinander wurde durch die Trauer verdrängt.

 

Zuerst trug man das Aktiv-Mitglied Artur Bäckert zu Grabe, dann erwies der Verein seinem Dirigenten Otto Werner die letzte Ehre, der es als alter Militär- und Berufsmusiker verstanden hatte, die Wiechser Musik auf ein beachtliches Niveau zu bringen. Kurze Zeit später verstarb das seit 1952 amtierende Vorstandsmitglied Franz Echtle. Nachfolger als Dirigent wurde später Albert Knie aus Schopfheim.

 

1967 Nachdem die Gemeinde und vor allem die Fasnachtsgesellschaft einen größeren Zuschuss in Aussicht stellte, schaffte sich der Musikverein neue Uniformen an. Zur Uniformweihe gab es ein großes Fest. Anlässlich der Renovation des Hohe Flum Turmes veranstaltete der Musikverein ein Platzkonzert.

 

1969 Der bisherige 2. Vorstand Erwin Stocker wurde zum 1. Vorstand gewählt, zum Stellvertreter Wilhelm Link, der jedoch im selben Jahr nach einem Unfall verstarb. Herbert Kaufmann übernahm sodann dieses Amt.

Vor mehreren hundert Zuschauern gelang dem Musikverein Wiechs im Stadion „Roter Baum“ ein überragender 5 : 2 Sieg gegen die Stadtmusik Schopfheim.

 

1970 übernahm der neue Bürgermeister, Rolf Hagist, sein Amt als Präsident.

 

1971 beauftragten die Mitglieder Wolfgang Zimmermann mit der Führung des Vereines.

Das letzte Gründungsmitglied, Emil Sütterlin wurde in diesem Jahr zu Grabe getragen.

 

1973 erfolgte die Eintragung des Musikvereins in das Vereinsregister. Die Gemeinde Wiechs unterstützte von nun an den Musikverein mit einem jährlichen Zuschuss von DM 1.200,--.

Als neuen Dirigenten verpflichtete der Musikverein Emil Volz aus Wehr.

Während des Bazars zur Errichtung eines neuen Kindergartens in Wiechs spielte der Musikverein zum Frühschoppen.

 

1974 Die geplanteBeitragserhöhung auf DM 10,-war ein breiter Diskussionspunkt bei der damaligen Generalversammlung.

Die Mannschaft des Musikvereins errang wieder einmal den Siegerpokal beim Fußball-Grümpelturnier „Auf dem krummen Acker“.

 

Die letzte Gemeinderatssitzung der selbständigen Gemeinde Wiechs, sowie die Verabschiedung der Gemeinderäte und -bediensteten umrahmte der Verein musikalisch.

 

 

1975 Dr. Hans Vetter, Bürgermeister aus Schopfheim, wurde, der Tradition verpflichtet, neuer Präsident des Musikvereins.

 


1976 war es wieder an der Zeit, dass neue Uniformen angeschafft wurden, dies unterstützte neben der Stadt Schopfheim auch die Sparkasse Schopfheim.

Anlässlich der Kindergarteneinweihung, führten die Wiechser Vereine das Dorffest durch, das seither fester Bestandteil des Vereinslebens in Wiechs geworden ist. Der Erlös diente der Erweiterung der Bühne, denn inzwischen wuchs auch die Anzahl der aktiven Musiker.

 

Hurra es war geschafft: ein neues Vereinsheim unterhalb des Kindergartens konnte vom Musikverein bezogen werden; man trauerte jedoch auch den vielen geselligen Stunden im „Hirschensaal“ nach.

 

1977feierte der Verein sein 75-jähriges Jubiläum in einem 800 Personen fassenden Festzelt beim „Roten Baum“. Ein großartiges Fest wurde vier Tage gefeiert, der Verein konnte sich musikalisch und kameradschaftlich bestens darstellen.

 

1978 wurde Bernd Waßmer zum 2. Vorstand gewählt, ein Amt, das er bis heute inne hat.

Mit einem zweitägigen Ausflug nach Oberbayern bedankte sich der Verein bei seinen Mitgliedern für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit.

 

1979 Mit dem neugewählten Stadtoberhaupt Klaus Fleck erhielt auch der Musikverein einen neuen Präsidenten. Als Glücksgriff erwies sich die Verpflichtung von Max Lehmann zum neuen Dirigenten; seit dieser Zeit bringt er den Verein musikalisch auf ein stets höheres Niveau.

 

1981wurde Reinhold Hagist zum ersten Vorstand gewählt, dieses Amt führt er bis heute in seiner ruhigen sachlichen Art; Kameradschaft ist für ihn gelebtes Miteinander. Seit dieser Vorstandswahl ist auch Wilhelm Dietsche im Amt des Schriftführers.

 

Fast vollzählig begleitete der Verein sein Ehrenmitglied Wilhelm Huttinger in Efringen-Kirchen zur letzten Ruhe; er besuchte noch jahrelang nach seinem Wegzug aus Wiechs die wöchentlichen Proben und ließ auch später kein Konzert als Besucher aus.

 

1983 Die Fasnachtsgesellschaft übernahm die Kosten für die neue Fasnachtskleidung des Musikvereins. Die Zahl der Aktiv-Mitglieder stieg erstmals über 40 an.

Erstmals fand im Probelokal ein Ehrenmitgliedertreffen statt, das sich seither großer Beliebtheit erfreut.

 

1984 Sechs Monate nach seinem 80. Geburtstag wurde Artur Bäckert, jahrzehntelang als Vizedirigent tätig, ein großer Förderer und Gönner des Vereins, zu Grabe getragen.

 

1986 um für das Weihnachtskonzert bestens vorbereitet zu sein, führte der Musikverein erstmals ein Hüttenwochenende durch; die Kameradschaftspflege kam dabei nicht zu kurz. 50 aktive Musiker stellten den Beweis für einen lebendigen Musikverein dar.

 

Im Februar 1987 verstarb Rolf Hagist, letzter Bürgermeister der Gemeinde Wiechs und ehemaliger Präsident des Vereins. Anlässlich des Osterkonzertes ein Jahr zuvor wurde er für 40jährige aktive Mitgliedschaft im Musikverein geehrt.

 

1991 vor ungeahnte Probleme wurden die Musiker an den Racletteöfen gestellt, als statt runden Käselaiben quadratische geliefert wurden, aber auch dieses Problem lösten schweißtechnisch die „Handwerker“ im Verein.

 

1992 nach vielen Jahren wurde wieder einmal an einem Wertungsspiel des Alemannischen Musikverbandes teilgenommen. Mit dem Pflichtstück „Lippische Tänze“ und dem Selbstwahlstück „Kleine Alpenfantasie“ – beides Oberstufe – wurde der 1. Rang erreicht.

Mit einem zweitägigen Ausflug in das Schweizer Wallis bedankte sich der Vorstand bei den Mitgliedern für die vorangegangenen Mühen.

 

1996 Durch die stetig wachsende Musikerzahl, wurde der Platz im Proberaum unterhalb des Kindergartens zu eng. Somit beschloss der Musikverein einen Anbau durchzuführen.

 

1997 Der komplett in Eigenleistung errichtete Anbau bot nun genügend Platz für Musiker samt Requisiten. Im September 1997 wurde die Bevölkerung zu einem „Tag der offenen Tür“ in die neuen Räumlichkeiten eingeladen.

 

1998 Nach sechsjähriger Pause unternahm der Musikverein wieder einmal einen großen Ausflug. Ziel war Gortipohl im Montafon; hier fuhr man gleich mit dem Sessellift hinauf zur Nova Stoba. Ein Bergrücken nach dem anderen wurde erklommen, keine Almhütte wurde ausgelassen, ein gelungener Ausflug, der für die Arbeit und Mühen in den vergangenen Jahren mehr als entschädigte.

Der Musikverein hatte in diesem Jahr 24 Auftritte und 48 Proben. Einem Probenbesuch von fast 90% ist Zeugnis für den hervorragenden Einsatzwillen aller Mitglieder.

 

1999 Zum 125-jährigen Bestehen des Hohe Flum Turmes haben alle Wiechser Vereine den Turm renoviert. Mehrere Wochen stellte auch der Musikverein einige Musikerinnen und Musiker ab, um den Turm als Wahrzeichen des Dinkelberges in einem neuen Farbkleid leuchten zu lassen. Zum Abschluss der Arbeiten gab es ein großes Fest, bei dem der Musikverein aufspielte.

Das diesjährige Herbstkonzert stand unter dem Motto: “20 Jahre Max Lehmann Dirigent in Wiechs“. Aus diesem Anlass führten ehemalige Zöglinge von Max Lehmann durch das Programm, das vom Publikum begeistert aufgenommen wurde.

 

2000 Dieses Jahr stand im Zeichen der 750-Jahr Feier der Stadt Schopfheim. Zum Jubiläumskonzert im Mai, unter Mitwirkung vieler Schopfheimer Musik- und Gesangsformationen, leistete der Musikverein zusammen mit dem Gesangverein Wiechs einen musikalischen Beitrag.

In diesem Jahr begannen die Vorbereitungen für das bevorstehende Jubiläum des Musikverein Wiechs.

 

 

INO HODAPP